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Info : Die Schule probte mit der Feuerwehr
05.04.2012 11:31 (5524 x gelesen)

Die Schule probte mit der Feuerwehr
Was wäre, wenn die Schule brennt …?
Am 21. März wurde in den Primarschulen Stumpenboden und Langwiesen, ebenso in den beiden Kindergärten Lindenbuck und Langwiesen der Ernstfall eines Brandausbruchs geübt.
Ein Bericht von Ursula Schmid
 
  Nichts wie raus hier.... auch mit Krücken!
 


Krisensituationen aller Art gehören zu unserem und auch zum Schulalltag. Immer wieder erfährt man aus den Medien von Amokläufen, Gewalttaten, Brandausbrüchen und anderen Katastrophenszenarien, welche leider allzu oft auch vor Schulhäusern nicht Halt machen. Grund genug, Lehrpersonen, Mitglieder von Schulbehörden, Hauswarte, aber auch Schüler und Kindergartenkinder auf solche Situationen angemessen vorzubereiten. So erarbeitete die Feuerthaler Schulpflege für unsere Schulen und Kindergärten ein umfangreiches Krisenkonzept, in welchem ernste Krisen- und Notfallszenarien, welche diese Institutionen betreffen könnten, eingehend behandelt werden. Sämtliche Lehrpersonen wurden zudem in entsprechenden Weiterbildungen geschult, um im Ernstfall ihre Schützlinge richtig instruieren und betreuen zu können. Das 28 Seiten umfassende Dossier kann zudem auf der Website der Schule Feuerthalen (www.schule-feuerthalen.ch) in der Rubrik A–Z aufgerufen werden.
 
Ernstfall Brandausbruch
Im letzten Herbst wurde das Thema «Brandausbruch im Schulhaus» mit allen Schülern im Klassenzimmer theoretisch behandelt. Da Theorie und Praxis bekanntlich oft zwei verschiedene Paar Schuhe sind, entschlossen sich die Schulbehörde und die Schulleiterin Jacqueline Stauber zusammen mit der Lehrerschaft, mit den Primarschul- und Kindergartenkindern und der Feuerwehr Ausseramt den Ernstfall möglichst praxisnah zu üben. Die Übung unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Hptm Michel Greis und Ausbildungs­chef Oblt Thomas Frey fand am vorletzten Mittwoch statt. Schüler und Lehrpersonen wurden nicht vororientiert und wurden darum, wie im Ernstfall, vom Ereignis überrascht.
 
Üben schafft Sicherheit
Um 8.30 Uhr drückte die Schulleiterin den Alarmknopf im Lehrerzimmer des Schulhauses Stumpenboden und meldete über die Notfallnummer 118 der Einsatzzentrale in Zürich eine starke Rauchentwicklung im Schulhaus. Bereits hier erfuhr sie, dass man bei einer Alarmmeldung die Situation möglichst gezielt und den Ort des Ereignisses sehr präzis melden muss, da kann schon die richtige Strassennummer eine wichtige Rolle spielen. Das Schulgebäude beispielsweise steht an der Erlenstrasse 4, was Jacqueline Stauber im ersten Moment gar nicht richtig präsent war. Um die Schüler nicht übermässig zu ängstigen, wurde über die Lautsprecher nach der Alarmauslösung eine schwere technische Störung gemeldet, und sie wurden aufgefordert, das Schulhaus umgehend, aber ohne Panik zu verlassen. Zum Glück hatte an diesem Morgen auch Petrus von der Feuerwehrübung Kenntnis, es war zwar ein recht kalter, aber wenigstens trockener Morgen, und schon kurz nach Übungsbeginn blinzelte bereits die Sonne durch die Wolken. Das war sehr gut, denn als immer mehr Schüler und Lehrpersonen geordnet, aber zügig aus dem Schulhaus strömten, taten sie dies in den Kleidern, die sie im Klassenzimmer vorher getragen hatten. Es blieb natürlich keine Zeit, sich vorher noch richtig warm anzuziehen. Nur bei den Kindern, die sich zur Zeit des Alarms im Hallenbad aufhielten, machte man diesbezüglich eine Ausnahme, da es sich halt eben «nur» um eine Übung handelte.
Was ein richtiger Feuerwehrmann sagt, das stimmt!
Was
Wie sie es im Herbst geübt hatten, besammelten sich die Schülerinnen und Schüler klassenweise auf dem Sammelplatz (Spielplatzgelände). Angst oder gar Panik war bei keinem der Kinder zu sehen, denn so richtig glaubte doch niemand an einen Ernstfall, sogar die Erstklässler erklärten dem Feuerthaler Anzeiger, das sei eine Übung, da müsse man nicht Angst haben.
Von der Alarmauslösung bis zum Eintreffen des Feuerwehrfahrzeugs mit Michel Greis als Einsatzleiter und Thomas Frey als Platzchef dauerte es knapp neun Minuten. Standesgemäss kamen die Feuerwehrleute na­türlich mit Blaulicht und Si­rene, was den Kindern dann doch wieder mächtig Eindruck machte. Im Ernstfall würden bei so einem Ereignis zirka 40 bis 60 Feuerwehrleute der Feuerwehr Ausseramt und bei Bedarf noch weitere Einsatzkräfte von anderen Feuerwehren aufgeboten. Immerhin handelt es sich bei den neun Klassen des Schulhauses um fast 200 Kinder. Im Vordergrund steht für die Feuerwehrleute in so einem Fall die Rettung der gefährdeten Personen und dann natürlich die Brandbekämpfung. Die wichtigsten Punkte erklärte der Platzchef bei der anschliessenden Übungsbesprechung, natürlich erst, nachdem der Einsatzleiter die schwere technische Störung abgeklärt und das Gebäude wieder freigegeben hatte. Von diesem erhielten die Kinder schliesslich auch ein grosses Lob für ihr geordnetes Mitmachen, und er hoffte, dass bei einem allfälligen Ernstfall auch alles so gut klappen würde. Danach entliess er die zum Teil nun doch leicht frierenden Kinder wieder in ihre warmen Klassenräume. Die Übung wurde anschliessend auch noch im Kindergarten Lindenbuck und in der Schule sowie im Kindergarten Langwiesen durchgeführt. Auch hier fuhren die Feuerwehrmänner mit Blaulicht und Martinshorn vor, was vor allem den Kindergärtlern sehr gefiel, aber für ihren Geschmack viel zu wenig lange dauerte. Immerhin konnten sie die Feuerwehrmänner in voller Montur nun einmal von richtig nahe betrachten. Dies machte den Kindern sichtlich Eindruck. Wenn dieser Eindruck dazu führte, dass sie gut zuhörten, als ihnen Michel Greis und Thomas Frey eindringlich erklärten, wie wichtig es ist, in so einem Fall niemals die Gruppe zu verlassen, dann hat dieser Einsatz sich auch hier gelohnt.

 

Erkenntnisse

Die Übung hat gezeigt, dass das vorhandene Krisenkonzept «Vorgehen bei Brand» grösstenteils funktioniert. Von den Organisatoren wurde dabei aber auch bemerkt, dass das Wetter bei einem Ernstfall eine nicht unwesentliche Rolle spielen kann. Es hat sich gezeigt, dass nach dem Durchzählen der versammelten Kinder diese anschliessend so schnell wie möglich an einen sicheren und trockenen Ort gebracht werden müssen. Entsprechende Möglichkeiten sollen nun bei umliegenden Firmen abgeklärt werden. Im Kindergarten Lindenbuck erkannte man, dass der Sammelplatz zu nahe am Anfahrtsweg der Einsatzfahrzeuge liegt und daher nicht geeignet ist. Der Situationsplan dort wird nun entsprechend überarbeitet werden.
Das Lob kommt per Megaphon.


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